Gießen Sie Ihre Pflanzen täglich? Hör auf! Dies ist der am häufigsten auftretende Fehler, der mehr Ernten vernichtet als Dürre.
Mit Wasser überflutete Wurzeln hören auf zu atmen und verfaulen. Doch wie lässt sich die goldene Mitte bestimmen?
Die „Zwei-Phalangen“-Regel: Das Geheimnis, das Ihnen die Profis nicht verraten
Stecken Sie Ihren Finger zwei Fingerglieder tief in die Erde. Ist die Erde feucht, stellen Sie die Gießkanne ab. Die meisten Pflanzen möchten lieber selten, dafür aber reichlich „trinken“. Tomaten müssen beispielsweise alle 5–7 Tage gegossen werden, allerdings 10 Liter pro Busch. Dieses Regime zwingt die Wurzeln, tiefer zu wachsen, und macht die Pflanze widerstandsfähiger gegen Dürre. Eine Ausnahme bilden Setzlinge: Diese werden alle 2–3 Tage gegossen, allerdings nur morgens, damit die Blätter bis zum Abend austrocknen.

Blätter sind nicht zum Gießen da: So wird ein Gartenbeet nicht zum Nährboden für Krankheiten
Das Gießen mit „Regen“ ist ein direkter Weg zum Mehltau. Tropfen auf den Blättern wirken wie Linsen und verursachen Verbrennungen, und nächtliche Feuchtigkeit begünstigt die Pilzbefall. Gießen Sie das Wasser immer an die Wurzeln und verwenden Sie dazu eine Gießkanne mit schmaler Tülle. Eine Ausnahme gilt für Kohl und Salat: Diese dürfen besprüht werden, allerdings nur vor Sonnenaufgang.
Technologien für Faule: Feuchtigkeitssensoren und „intelligente“ Systeme
Wenn Sie Ihren Fingern nicht trauen, kaufen Sie einen Bodenfeuchtesensor für 300 Rubel. Stecken Sie es in die Erde und es zeigt Ihnen an, ob es Zeit zum Gießen ist. Noch ein Lifehack: Vergraben Sie einen Tontopf mit einem Loch im Boden neben der Pflanze. Füllen Sie es mit Wasser. Das Wasser sickert langsam ein und befeuchtet die Wurzeln, ohne dass die Gefahr einer Überwässerung besteht. Dieses System wurde im alten Ägypten verwendet und Sie tragen immer noch Gießkannen mit sich?
Gießen bei Hitze: So töten Sie Pflanzen nicht in 5 Minuten
Bei heißem Wetter ist das Bewässern der Beete tagsüber so, als würde man kochendes Wasser über die Wurzeln gießen. Das Wasser verdunstet augenblicklich, wodurch ein Saunaeffekt entsteht, und auf dem Boden bildet sich eine Kruste, die den Zugang für Sauerstoff blockiert. Warten Sie bis zum Sonnenuntergang oder stehen Sie im Morgengrauen auf. Wenn Sie keine Zeit haben, mulchen Sie den Boden mit Stroh: Es speichert die Feuchtigkeit und senkt die Temperatur an den Wurzeln.
Wenn Wasser Gift ist: Pflanzen, die Gießen hassen
Wassermelonen, Melonen und Kürbisse speichern Zucker nur unter Stress. Je weniger Sie nach der Blüte gießen, desto süßer sind die Früchte. Rosmarin, Thymian und Salbei mögen grundsätzlich Trockenheit. Ihre Wurzeln faulen beim geringsten Feuchtigkeitsüberschuss.
Denken Sie daran: Unter Pflanzen gibt es „Sprinter“ und „Marathonläufer“, und Ihre Aufgabe besteht darin, ihre Bedürfnisse nicht durcheinander zu bringen.